Pachirisus Abenteuer
Fanstory von Miriam
Es war ein sonniger Tag. Die Sonnenstrahlen kitzelten mein Fell und ich fühlte mich so wohl wie schon lange nicht mehr. Langsam wurde ich richtig schläfrig. Die Atmosphäre war sehr angenehm. Es war ganz still und niemand traute sich, die Stille zu unterbrechen. Panflam hing kopfüber an seinem Lieblingsbaum und schlief friedlich. Er schnarchte leise.
Bidaru gefiel die Hitze anscheinend nicht so sehr. Er hatte sich ein schattiges Plätzchen hinter einem großen Busch gesucht. Rentoraa lag auf seinem Felsen und schaute, den Kopf natürlich immer anmutig nach oben gerichtet, die schlafenden Pokémon missmutig an.
Ich konnte nicht einschlafen. Und ich wollte nicht. Ich wusste, wenn ich einschlafe, würden mich wieder diese schrecklichen Alpträume quälen. Ich hatte einmal versucht, mit Rentoraa über diese Träume zu sprechen, da er sehr viel über solche Dinge weiß, aber er hat mich bloß ausgelacht und meinte, ich solle ihn ja mit so einem Quatsch in Ruhe lassen. Seitdem frage ich ihn gar nichts mehr. Er ist sehr arrogant, macht die anderen Pokémon immer runter und hält sich für den größten. Niemand kann ihn leiden, jeder meidet den Kontakt mit ihm so gut es geht. Aber das scheint Rentoraa gar nicht zu stören. Er ist sowieso lieber alleine, als mit anderen Pokémon zusammen.
"Pachirisu!" Jemand rief meinen Namen. Langsam und widerwillig öffnete ich die Augen. Die alte Marina stand vor mir. Sie war die Leiterin dieser Pension und kümmerte sich täglich liebevoll um jedes einzelne Pokémon. Sie war die einzige, die auch Rentoraa akzeptierte und ihm alles ihrer Liebe gab. Marina nahm alle Pokémon auf, die von ihrem Trainer verstoßen worden waren. Sie war mindestens 60 Jahre alt, aber noch voller Energie. Jedes Pokmon mochte sie und fühlte sich bedingungslos wohl bei ihr.
Sie beugte sich langsam zu mir runter und nahm mich vorsichtig auf den Arm. Inzwischen war ich hellwach,. Ich wusste, was es bedeutete, wenn sie mich so ansah und mich zum Eingang trug. Danny war wieder da. Als ich in sein jungenhaft schüchternes Gesicht blickte, sprang ich freudig von Marinas Arm und rannte auf Dan zu. Er freute sich ebenfalls fürchterlich mich zu sehen und rannte mir entgegen. Er knuddelte und drückte mich fest. Dann schaute er mich liebevoll an und sagte Auf Wiedersehen zu Marina.
Er ging mit mir vor die Türe und lief zum Wald. "Heute werden wir wieder eine Menge Spaß haben." Er grinste mich an. Ich freute mich sehr auf den Ausflug. Danny kam einmal in der Woche vorbei um mit mir zu spielen. Seine Muter erlaubte ihm nicht, ein eigenes Pokémon zu haben, aber er durfte vorbeikommen, um mit mir einen schönen Tag zu verbringen. Ich war mir aber sicher, dass seine Muter bald ihre Meinung ändern würde.
Nachdem die Sonne untergegangen war, war ich erschöpft von dem Abenteuer, dass wir heute erlebt hatten. Marina bettete mich vorsichtig ins Gras und legte eine leichte, weiche Decke über mich. Ich schlief sofort ein. Dieses Mal hatte ich keine Alpträume. Ich träumte von dem Abenteuer im Wald.
Drinnen spielen machte wirklich nicht so großen Spaß wie draußen im frischen Gras rum zutollen. Es regnete nun schon seit vier Tagen. Es war Sonntag und mittlerweile eine Woche her, dass ich mit Danny im Wald gewesen war. Heute sollte er eigentlich wieder kommen, aber er tauchte einfach nicht auf. Ich hatte den ganzen Tag ungeduldig auf ihn gewartet und mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, da es schon spät war. Wahrscheinlich hatte seine Mutter ihn einfach nicht gehen lassen, weil es so stark regnete. Ich fragte mich, wann der Regen wieder aufhören würde und sehnte schon den Tag herbei.
Panflam schien sich gar nicht wohl zu fühlen. Er rannte die ganze Zeit im Zimmer auf und ab. Marina schienen auch langsam die Ideen auszugehen, was sie mit uns noch machen könnte. Sie saß nachdenklich auf dem Sofa und kraulte Rentoraa, der sich endlich einmal etwas entspannte, ohne uns die ganze Zeit so missbilligend zu beobachten. Es war schon eine kleine Erleichterung.
Der schöne große Garten, indem wir sonst immer spielten, war vom Regen völlig aufgeweicht und unter Wasser gesetzt. Man sah nur noch Matsche. Die beiden Teiche hatten Hochwasser und überschwemmten schon einen Meter weit das Ufer. Ich langweilte mich fürchterlich und rollte unbeteiligt einen Ball vor mir her, während ich was zu trinken suchte. In der Ecke stand eine kleine Schüssel, die mit Wasser und Vitaminen gefüllt war. Für jedes Pokémon eine, mit dem jeweiligen Bild des Pokémon.
Marina war sehr pingelig mit unserer Ernährung besonders mit dem Wasser. Sie achtete sehr auf eine gesunde Ernährung und überprüfte das Wasser mindestens dreimal am Tag. Dafür schmeckte es einfach himmlisch. Bidaru wimmerte leise vor sich hin. Da er das schon des ganzen Tag tat, hatte Marina irgendwann aufgehört, sich noch sonderlich darum zu kümmern.
Draußen donnerte es so laut, dass Panflam zusammenzuckte und vor Schreck einen kleinen Schrei entfahren ließ. Marina schaute kurz auf und beruhigte ihn mit ihrer sanften Stimme. Panflam ließ sich langsam in einer Ecke auf einem Kissen nieder und schloss die Augen. Da klopfte es plötzlich an der Tür. Es war schon Abend, aber ich hatte meine Hoffnung nicht aufgegeben, dass Danny noch vorbeikommen würde. Also stürmte ich freudig und aufgeweckt zur Tür. Doch als sie aufging, wurde ich enttäuscht. Da stand ein großer bärtiger Mann vor der Tür und bat um Eintritt. Marina gewährte ihm diesen und ging auf ihn zu.
Leise und bedrohlich fiel die Tür hinter ihm zu. Das Gesicht des Mannes war äußerst blass und fahl und geprägt von der See und dem Wind. Man konnte in seinen Augen sehen, dass das Leben ihn quälte und dass er mit schlechten Nachrichten gekommen war. Marina schaute ihn fragend an. Der Mann zögerte etwas, dann begann er endlich u sprechen. Seine Stimme klang rau und erschöpft. "Ich schätze sie haben keine Ahnung, weswegen ich hier bin!"
Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Marina schüttelte den Kopf. "Nein, tut mir leid." Wieder schaute sie ihn fragend an und Sorge stand in ihrem Blick geschrieben. "Sie haben sicher schon gemerkt, dass es bereits seit vier Tagen regnet." Der Mann hielt inne und schien auf eine Antwort zu warten. Marina schien sich etwas auf den Arm genommen zu fühlen denn sie gab ironisch und leicht gereizt zurück: "Nein, wie kommen sie denn darauf"
Der Fremde beachtete sie nicht. Er beobachtete uns. Dann wandte er sich wieder Marina zu. "Nun..... ich bin hergekommen um ihnen mitzuteilen, dass sie diese Pension wohl für einige Zeit aufgeben werden müssen, falls sie hier je wieder eine Eröffnen werden können." Wieder machte er eine lange Pause. Marina schien ihm nicht zu glauben. Ich hielt ihn für etwas verrückt.
Er schien unser Misstrauen zu bemerken. Dann griff er in seine Jacke und zückte ernst eine Polizeimarke. "Ich komme im Auftrag vom Oberkomissar und dem Bürgermeister. Dieses Gebiet wird geräumt, da fürchterliche Naturkatastrophen erwartet werden und es ist nicht gerade empfehlenswert, während dessen hier zu verweilen. Es tut mir Leid ihnen das mitteilen zu müssen, aber es geht nicht anders. Alle die hier leben, werden in ein momentan sicheres Gebiet im Süden dieses Kontinentes gebracht. Gesamt Mittel - und Nordeuropa sind betroffen von den Katastrophen. Im Norden hat es bereits begonnen. Sie könne unter keinen Umständen hier bleiben."
In seinen Worten klang Schärfe und Trauer. Ich war entsetzt. Ich wollte nicht hier weg. Und was war mit Danny? Würde ich ihn im Süden wiedersehen, oder würde er woanders hingebracht werden? Ich wollte ihn nicht verlieren! Niemals! Plötzlich merkte ich , wie wichtig er überhaupt für mich war. Man scheint die Bedeutung von etwas erst zu erkennen, wenn es einem genommen wird.
Rentoraa starrte den Mann erschrocken an, ohne etwas von seinem Anmut zu verlieren. Bidaru schien gar nichts mitbekommen zu haben, ebenso wie Panflam. Beide schliefen tief und fest. Marina erwiderte nichts auf die Worte des Mannes. Er wartete geduldig auf eine Reaktion. "Wann müssen wir das Land verlassen?" "Am besten gleich morgen früh. Wir haben einen Flieger organisiert, der auch Pokémon duldet. Wenn das Wetter sich verschlimmert, fahren wir mit acht Reisebussen hinunter. Treffen sie einfach gegen acht am Flughafen ein. Sie können uns nicht verfehlen."
"Wohin geht’s denn überhaupt?" Marinas Stimme bebte. Sie hatte eindeutig Angst. "Nach Spanien. Dieses Land werden die Katastrophen nicht erreichen. " Marina starrte ihn ungläubig an. "So weit weg??" "Ja...., die Katastrophen kommen selbst nach Frankreich. Aber Spanien werden sie verschonen." "Na schön. Wir werden morgen am Flughafen sein." "Gut! Glauben sie mir es ist zu ihrem eigenen besten." Er nickte kurz, dann verließ er uns.
Marina war wie betäubt. Sie rührte sich nicht. Dann schaute sie mich gequält an. "Pachirisu, es tut mir so Leid. Aber du wirst ihn auf jeden Fall wiedersehen. Aber ich kann nicht mit euch hier bleiben. Das kann und will ich euch nicht antun." Ich fühlte mich elend und wollte schlafen. Marina nahm mich hoch, legte mich auf meinen Lieblingssessel, und deckte mich sorgfältig zu. Dann ging sie wieder zu Rentoraa und kraulte ihn weiter. Ich schlief sofort ein.
Diese Nacht hatte mich wieder mit Alpträumen von Danny gequält. Am nächsten Morgen wurde ich etwas unsanft geweckt. Marina hatte verschlafen und wir waren etwas spät dran. Es war schon viertel vor acht und wir brauchten zwanzig Minuten zum Flughafen. Marina hetzte durch die Wohnung und war völlig außer Puste. Ich schälte mich langsam vom Sessel und half ihr ein wenig, indem ich ein paar Klamotten in ihren Koffer hievte. Sie bedankte sich mit einem liebevollem Lächeln. Dann wendete sie sich ab und kramte vier Pokébälle hervor.
"Tut mir Leid meine Süßen, aber darin wird es euch auf der Reise besser ergehen. Sobald wir den Flieger verlassen haben, lass ich euch wieder raus." Sie zögerte damit auch gar nicht lange und schon war ich in meinem Ball und schlief wieder ein. Ich war einfach todmüde und fühlte mich ausgelaugt. Zwischen durch wachte ich auf, weil es ein wenig unruhig und wackelig war, schlief aber jedes Mal sofort wieder ein. Natürlich hatte ich Alpträume.
Nach scheinbar einer Ewigkeit, wurde ich endlich wieder freigelassen. Wir waren tatsächlich in Spanien und es war ziemlich heiß, was der Sommer ja eigentlich auch so an sich hat. Wir liefen den großen Flughafen in Murcia entlang und kamen schließlich an einen Autoverleih. Das gesamte Dorf schien hier zu sein. Naja, das waren zwar gerde mal 17 Familien, und natürlich wir, aber Danny konnte ich nicht entecken.
Jede Familie lieh sich ein Auto, natürlich auf Kosten der Stadt, und wir fuhren weiter Richtung Süden. Ich wunderte mich, dass Marina eine so gute Fahrerein war. Sie schien das einfach im Blut zu haben. Marina sprach während der gesamten Fahrt kein Wort und versuchte möglichst, uns nicht in die Augen zu schauen. Rentoraa hatte es sich vor unter dem Amaturenbrett des Beifahrers gemütlich gemacht und döste. Ich saß mit Panflam und Bidaru hinten. Panflam starrte einfach nur aus dem Fenster, während Bidaru verzweifelt versuchte Knotentricks zu lernen, um sich abzulenken. Oder weil er einfach zu verpeilt war um zu verstehen, was hier gerade passierte. Ich versuchte mir positive Gedanken zu machen:
Das wird schon nicht so schlimm. Es ist ja nur für eine Weile. Eigentlich könnte man es als Urlaub betrachten. Es ist ja sowieso Sommer. Bestimmt fahren wir in ein schönes Hotel, in dem man schwimmen und ganz viel Spaß haben kann. Jetzt ging es mir schon wesentlich besser. So , wie ich es mir gedacht hatte, wurde es dann auch. Das Hotel war einfach himmlisch. Ein großer Pool vor der Türe und Blick aufs Meer. Beim einschlafen, konnten wir sogar das Meer rauschen hören.
Panflam fühlte sich nicht so wohl. Er hatte an dem Wasser keinen großen Vorteil. Aber es gab einen großen Garten, in dem er spielen konnte. Notfalls auch mit Rentoraa, denn der würde eh nie ins Wasser gehen. Bidaru freute sich sichtlich über das Wasser und sprang auch sofort mit der größten Freude hinein. Die Familien selbst gingen nicht schwimmen, sie ließen nur ihre Pokémon herumtollen, die das hier sowieso als Urlaub sahen.
Ich sah sogar ein Gureishia und ein Rifiia miteinander spielen. Sie gehörten einer seht reichen Familie, die kürzlich erst zu uns gezogen war. Sie hatten keine Kinder, liebten und umsorgten die beiden Katzen Pokémon dafür bedingungslos und mit aller Liebe, die sie aufzubringen wussten.
Wir machten uns einen sehr schönen Tag und als wir am Abend zu Bett gingen, waren wir ziemlich erschöpft. Die anderen waren alle schon eingeschlafen, doch ich lag noch wach auf dem Sofa. In der Küche hörte ich Marina auf ihrem Handy herum tippen. Sie schien jemanden anzurufen. übers Handy waren die gepräche immer sehr laut. Auf der anderen Leitung hörte man jemanden abnehmen. "Hallo, Eich hier. Wer spricht denn da?"
"Hallo Professor. Hier ist Marina. Wie geht es ihnen?" "Danke. Im Moment ist alles bei ihr in Ordnung. Aber beim Wetter anscheinend nicht so ganz. Ich nehme an, dass das der Grund ist, weswegen sie anrufen." "Ja, da haben sie recht Professor. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mir etwas darüber erzählen können. Ich bin ziemlich verängstigt und brauche dringend einige Antworten. Auch wegen meinen Pokémon. Besonders wegen Pachirisu. Du kennst ja die Geschichte mit Dan und seiner Mutter. Sie hatte es ihm beinahe erlaubt und jetzt kommt so etwas dazwischen. Pachirisu ist ziemlich deprimiert. Werden sie sich wieder sehen?"
"Nun ja, das kann ich so direkt natürlich nicht beantworten. Aber Danny und seine Mutter sollten eigentlich im Hotel sein. Haben sie sie etwa noch nicht gesehen?" "Bedaure Professor, aber die beiden sind nicht hier. Alle hatten ein gemeinsames Abendessen. Aber Danny und seine Muter waren nicht dabei, tut mir leid." "Das ist seltsam... ich werde mich mal erkundigen, ob sie im Flieger saßen."
Mir wurde etwas flau im Magen. Was, wenn die beiden den Flieger nicht bekommen haben? "...Professor... würden sie mir erzählen, was es mit dem Wetter auf sich hat?" "Ja, sehr gerne sogar. Sie wissen doch, für mich sind sie eine absolute Vertrauensperson." "Ja.... Danke, Professor." "Also, wie es aussieht ist ein Pokémon für das Wetter verantwortlich."
Ich zuckte zusammen. Wie konnte das sein? Mit einem Mal war ich hellwach und lauschte dem Gespräch gebannt. Professor Eich fuhr fort: "Team Stormmaker hat ein Pokémon entführt, welches das Wetter kontrollieren kann. Ist es nicht an seinem rechtmäßigem Platz und passt zusammen mit einem anderen Pokémon auf das Geschehen im Wetter auf, also trennt man diese beiden oder ein Pokémon von seiner Insel, gerät das Wetter außer Kontrolle. Denn ein einziges Pokémon alleine vermag nicht, über das Wetter zu herrschen."
Eine kurze Pause entstand. Dann fuhr er fort: "Sollte es uns nicht gelingen, das Pokémon zurück an seinen Rechtmäßigen Ort zu bringen, werden die Naturkatastrophen niemals aufhören. Denn, hat Team Stormmaker erst einmal das Pokémon lang genug, vermögen sie, über es zu herrschen und dann, wird auch das Pokémon böse."
"Das ist ja fürchterlich. Haben sie denn schon etwas erreicht?" "Wir sind nah dran, ihr Versteck zu finden. Es liegt scheinbar in Südafrika, also extrem weit entfernt von dem Ort, wo sich das andere Pokémon aufhält. Nämlich am Nordpol. Das Pokémon, was sie entführt haben, lebt am Südpol. Und von diesen beiden Orten aus, regulieren sie normalerweise das Wetter. Aber das, hat Team Stormmaker aus dem Gleichgewicht gebracht. Den Zweck von diesem Diebstahl, haben wir noch nicht verstehen können."
"Darf ich fragen, um welche beiden Pokémon es sich handelt, Professor?" "Bei dem entführten Pokémon handelt es sich um Dialga. Er ist der absolute Herr uber das Wetter. Das Pokémon, das noch am Nordpol ist, und glücklicher Weise noch nicht entführt wurde, ist ..........?????" "Oh mein Gott. Die beiden legendären.... herrschen also über das Wetter?" "Ja, so ist es." "Wie lange werden sie brauchen, um das zu beenden?" "Das kann ich beim besten Willen nicht voraus sagen. Tut mir wirklich Leid."
".... Okay, Danke Professor. Und bitte, kümmern sie sich um Danny und seine Mutter. Ich muss wissen, ob sie angekommen sind oder was passiert ist." "Ich melde mich sobald es etwas neues gibt." Klick.
OH...MEIN...GOTT. Das war... einfach nicht zu fassen. Wie konnte so etwas nur passieren? Jemand wie Dialga musste sich doch verteidigen können. Immerhin war er ein legendäres Pokémon. Andererseits musste man bedenken, dass die Gegner schlimme Tricks auf Lager hatten und diese auch gut einzusetzen wussten. Ich musste irgendwas unternehmen.
Marina seufzte laut. Dann hörte ich ihre Schritte und überlegte mich schlafend zu stellen, entschied mich aber dann dafür, dass sie ruhig wissen konnte, dass ich alles gehört hatte. Marina hielt inne, als sie das Zimmer betrat und mich sah, wie ich sie sorgenvoll betrachtete. Tränen stiegen ihr in die Augen. "Du hast alles mitgehört" , schluchzte sie. "Ich wollte nicht, dass du damit belastet wirst. Schlafen wenigstens die anderen Pokémon?"
Ich nickte, dann hüpfte ich vom Sofa und sprang ihr auf den Arm, um sie zu trösten. Ihre Tränen vergingen wieder. Jetzt schaute sie ernst. "Ich werde zur Reception gehen und fragen, ob Danny mit seiner Mutter auf der Gästeliste steht." Abrupt drehte sie sich um und verschwand schneller aus der Tür, als ich reagieren konnte.Ich legte mich auf den Sessel und versuchte zu entspannen. Dabei schlief ich ein.
Als ich wieder aufwachte, war es bereits früh am Morgen. Marina saß auf der Sessellehne und kraulte mir den Rücken. Ich war froh, dass es sie gab. "Hast du gut geschlafen?" "Pachi!" Erleichtert lächelte sie mich an. Dann wurde sie wieder ernst. "Hör mal, es tut mir echt Leid, aber Danny und seine Mutter, stehen nicht auf der Gästeliste."
Na toll. Was soll ich jetzt nur tun? Soll ich einfach abwarten ob sie noch kommen, oder versuchen sie zu finden? Mich und Danny verband eine sehr tiefe Freundschaft. Ich kannte ihn schon, seit seinem Sandkastenalter. Damals hatte mich ein kleiner Junge geärgert und ich konnte mich selber noch nicht richtig wehren. Da hatte Danny mir geholfen, indem er mich beschützt hat. Und dasselbe musste ich nun auch für ihn tun.
Marina schien mir anzusehen, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, zurück zu fliegen und Danny zu suchen. "Oh nein, Pachirisu das ist viel zu gefährlich wir können nicht zurück. Willst du umkommen?" "Pachi! Pachirisu!" "Ja wahrscheinlich hast du recht mein kleiner. Wenn Danny noch da ist, kann ihm das gleiche passieren. Wir müsse ihn finden."
Das Handy klingelte. Marina hob ab. "Hallo?" "Hallo. Hier ist Professor Eich." "Oh, hallo Professor. Was gibt es denn?" "Nun, Danny und seine Mutter standen nicht auf der Passagierliste im Flieger. Sie müssen noch dort sein. Doch wir können uns leider nicht darum kümmern. Alle unsere Kräfte sind im Einsatz im Dialga Fall. Ich hoffe sie verstehen das. Es tut mir wirklich Leid."
Klick. Er hatte aufgelegt. Marina schaute mich an. So einen Blick hatte ich bei ihr noch nie gesehen. Voller Entschlossenheit und Mut und Wille. Als könnte sie nichts auf dieser Welt mehr aufhalten. "Ach Pachirisu, ich habe in diesem Leben nichts mehr zu verlieren. Aber du bist noch so jung und hast noch eine ganze Menge zu verlieren. Wir werden Danny finden. Koste es was es wolle."
Sie strahlte mich an und ich strahlte zurück. Wir hatten beide scheinbar den gleichen Gedanken, denn wir sprangen gleichzeitig auf. "Rentoraa, achte bitte auf die anderen während wir weg sind. Es werden höchstens ein paar Tage sein. Seid brav." Damit verschwanden wir aus der Tür und saßen auch schon wenige Minuten später im Auto.
Unterwegs sprach sie kein Wort. Sie schien darüber nachzudenken, wie wir das alles anstellen wollten. Zugegeben hatte ich auch noch keinen Plan, wie wir das schaffen würden und vor allem WO wir suchen sollten.
Wir waren ziemlich schnell am Flughafen und saßen eine halbe Stunde später auch schon in einem Flugzeug nach Deutschland. Nachdem wir gelandet waren, hatten wir nur noch zwanzig Minuten bis zu unserem Haus. Doch als wir gerade den Flughafen verlassen wollten, blieben wir beide geschockt vor dem Ausgang stehen. Draußen gewitterte und schüttete es in einem Ausmaße, wie ich es noch nie gesehen hatte. Dazu herrschten fürchterliche Winde, bei denen ich sicherlich weggefegt geworden wäre. Marina rief mich in den Pokéball und rannte hinaus.
Als sie mich wieder freiließ, standen wir im trockenen in der Pension. Marina war völlig durchnässt und hatte überall Schlammspritzer kleben. Irgendwie tat sie mir ziemlich Leid. Es tat mir Leid, dass sie sich so der Gefahr aussetzte, und das auch noch in ihrem Alter, nur um mir zu helfen. "So, jetzt müssen wir Danny finden. Ich habe hier einen Regenschirm. Dich werde ich auf dem Arm tragen. Ich glaub nicht, dass du Lust hast die Zeit im Pokéball zu verbringen."
Da hatte sie ganz schön Recht mit. "Gut, dann gehen wir zuerst zu seinem Haus." Draußen war es einfach fürchterlich. Das Gewitter schien gar nicht aufhören zu wollen und wurde stattdessen noch heftiger. In der Ferne schlugen vereinzelt Blitze ein. Ich zuckte fast jedes Mal zusammen. Marina hielt mich nur noch fester im Arm.
Endlich hatten wir sein Haus erreicht. Marina schellte dreimal, doch niemand öffnete. Als sie den Türknauf in die Hand nahm erstarrte sie. Die Tür war offen. Vorsichtig öffnete sie die Türe. Ich sprang vom Arm und schaute mich um, während Marina den Lichtschalter suchte. Ich rief immer wieder in die Stille hinein : "Pachi! Pachirisu! Paaachirisuuu!"
Doch niemand erwiderte meine Rufe. Endlich hörte ich leise Schritte auf der Treppe. Dannys Mutter kam zum Vorschein. Sie war völlig verstört und weinte. "Marina!" rief sie aus, als sie sie entdeckt hatte. Marina lief ihr entgegen. "Sam, was ist passiert? Wieso bist du noch hier? Und wo ist Danny?"
"Niemand hat uns gesagt, dass wir fort müssen. Niemand war hier. Als Danny euch am Sonntag besuchen wollte, ließ ich ihn nicht gehen, weil es so stark geregnet hatte und ich Angst um ihn hatte. Doch er wollte unbedingt zu euch und schlich sich aus dem Haus. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ich habe schon überall nach ihm gesucht, doch seit das Wetter so schlimm ist, traue ich mich gar nicht mehr raus. Die Polizei will sich nicht darum kümmern. Die haben wichtigere Dinge zu tun."
Ich starrte Marina an, dann Dannys Mutter. Dann machte ich kehrt und rannte zur Tür. Ich musste Danny einfach finden. Marina rannte mir nach und Dannys Mutter blieb verdrossen in der Türe stehen und schaute uns nach. Der Regen war eiskalt und ich fror fürchterlich. Ich beschloss zuerst in dem Wald zu suchen, in dem wir immer miteinander gespielt hatten.
Als wir ihn erreichten, stellten wir uns unter die Bäume, da es hier nicht so nass war. Da klingelte Marinas Handy. "Ja?" "Marina, wir haben Team Stormmaker gefunden. Nur noch wenige Stunden, dann könnten wir das Pokémon befreien. Passt auf euch auf und macht keinen Blödsinn."
Klick. Er wartete aber auch nie eine Antwort ab, noch sagte er Tschüss. Wir rannten tiefer in den Wald und Marina schrie immer wieder seinen Namen. Ich rannte voraus. Plötzlich fiel ich und kam hart auf. Hier unten war alles dunkel. Ich musste in ein Loch gefallen sein. Das Loch war so tief, dass hier niemand alleine und ohne Hilfe rauskommen konnte. "Hallo?" Jemand war hier. " "Pachi?" "Pachirisu!!! Was tust du denn hier?" Da erkannte ich seine Stimme. Es war Danny. Freudig sprang ich ihm in die Arme.
Dann erkannte ich weit oben Marinas Gesicht. "Keine Sorge, ich hole euch da raus." Es dauerte eine Weile doch schließlich ließ sie eine Art lange Liane hinunter. Ich wollte Danny vorgehen lassen, doch er bestand darauf, dass ich als erstes hoch gehen sollte. Etwas widerwillig kletterte ich das Seil hinauf. Als ich oben angekommen war, erkannte ich wie tief das Loch wirklich war. "Los Danny, halt dich an dem Seil fest ich zieh dich hoch."
Mit einem Mal schlug ein Blitz in einen Baum direkt über uns ein. Der Baum kippte genau auf das Loch und fing Feuer. Danny saß fest. Angst überkam mich. Ich war weder vom Typ Wasser, noch vom Typ Eis. Ich konnte kein Feuer löschen und der Regen drang hier im Wald kaum durch die Bäume hindurch. Marina war verzweifelt und Danny schrie um Hilfe. Bald würde der Baum ins Loch fallen, weil das Feuer ihn schwächte.
Hinter uns rief jemand nach Marina. "Marina, seit ihr hier? Ist alles in Ordnung?" Im ersten Moment konnte ich nicht erkennen, wer dort war, aber dann erkannte ich seine Frau, mit den lieblichen Augen. Es war das reiche Pärchen , was gerade erst hergezogen war. Gureishia und Rifiia liefen neben ihnen her. "Danny sitzt in diesem Loch fest!" Marinas Stimme bebte vor Angst und Wut. Der reiche Mann nickte. "Ich erkenne das Problem.... Gureishia LOS EISSTRAHL auf den brennenden Baum!"
Eine Eisfontäne mit einer enormen Kraft Schlug auf den Baum ein und löschte die Flammen. Rifiia kam auch angerannt und half mit allen mit, den Baum vom Loch zu hieven. Und es gelang uns auch. Danny war frei. Ich sprang ihm in die Arme und drückte ihn so fest ich konnte. Ich wollte ihn nie wieder loslassen. Plötzlich wurden die Regentropfen weniger und der Himmel hellte sich auf. Das Gewitter hatte ebenfalls aufgehört. Marinas Handy klingelte. "Ja , Professor?"
"Wir haben sie geschnappt. Dialga ist wieder an seinem rechtmäßigem Platz." "Ja, ich merke es. Vielen Dank." Dieses Mal legte sie auf. Wir bedankten uns bei den reichen Leuten und brachten Danny wieder nach Hause. Seine Mutter konnte ihr Glück kaum fassen und hörte gar nicht mehr auf, sich bei uns zu bedanken.
Wenige Tage später waren alle wieder zurück gekommen. Zusammen schauten wir uns in der Pension die Nachrichten an. Der Sturm hatte schlimme Schäden angerichtet. Häuser mitgerissen, Wälder zerstört und Schäden in Milliarden Höhe angerichtet. Aber das alles war für mich nicht mehr wichtig. Heute sollte Danny kommen, denn es war mal wieder Sonntag. Und es war schon wieder Abend und er war immer noch nicht aufgetaucht.
Etwa um halb neun erschien Danny mit seiner Mutter zusammen. Die andern schliefen schon längst, weil sie völlig erschöpft waren. Nur Rentoraa beobachtete das Geschehen. Danny konnte sich aus irgendeinem Grund vor Freude gar nicht mehr halten und stürmte auf mich zu und schrie mich fast schon an: "Meine Mutter hat dich wirklich ins Herz geschlossen. Ich darf dich mitnehmen und behalten. Sie hat es endlich erlaubt."
Ich war glücklich und ich strahlte ihn an. Dann sprang ich ihm in die Arme und eine kleine Freudenträne rann mir übers Gesicht. Marina schien auch glücklich zu sein, dass Danny mich endlich behalten durfte. Es war schon immer sein Wunsch, ein Pokémontrainer zu werden. Ich würde die anderen vermissen. Danny schien mich zu verstehen: "Du kannst sie besuchen wann immer du willst. Weißt du was? Ich habe eine Idee. Wir kommen jeden Sonntag vorbei, um hie zu spielen."
Rentoraa glitt einen Lächeln über die Lippen. Er nickte mir zu, ebenso wie Marina. Ich strahlte und machte mich mit Danny auf den Weg nach Hause. Alles war gut geworden. Und mit mir an der Seite, würde Danny einer der besten Pokémon Trainer von ganz Deutschland werden.