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Mariko – Kind der Wahrheit

Geschrieben von: Evoli

Hey, mein Name ist Yukiko. Ich bin 10 Jahre alt und wohne zusammen mit meinen Eltern in Blizzach. Sie sind beide wichtige Leute im Forschungszentrum von Professor Eibe und daher nicht oft zu Hause. Jeden Tag geh ich zusammen mit meinem besten Freund Kohaku zur „Pokémonschule für zukünftige Pokémontrainer“. Er möchte unbedingt Pokémon-Champion werden und mein Ziel ist das „Große Festival“ in Herzhofen, wie bei fast jedem Mädchen. Die meisten in der Schule haben bereits ihr erstes eigenes Pokémon bekommen.
Als ich meinen Freund heute abholen wollte stand er schon ganz aufgeregt vor der Haustüre und hielt mir einen glänzenden Pokéball unter die Nase. Meine Augen wurden groß, sollte das etwa heißen das Kohaku nun endlich sein erstes Pokémon bekommen hatte?
„I-Ist da etwa ein Po-Pokémon drin?“ fragte ich ungläubig. Plötzlich ließ er das Pokémon frei und ein junges Shnebedeck stand vor mir.
„Das ist Takeru. Ich habe ihn gestern zusammen mit meinem Vater auf Route 217 gefangen. Du kannst dir gar nicht vorstellen was es für ein Gefühl war als Vater mir den Pokéball gab. Es war so überwältigend. Heute werde ich das erste Mal mit einem Pokémon zur Schule gehen und mit ihm gemeinsam trainieren. Ich freu mich so“ stammelte er aufgeregt.

Auf ein Mal wurde ich traurig. Natürlich freute ich mich für Kohaku, aber ich wusste, dass mein erstes Pokémon noch warten musste, da Vater oder Mutter nur sehr selten zu Hause sind und ich mir alleine kein eigenes Pokémon fangen kann. Ich hab schon oft überlegt welches ich gerne hätte, aber richtig entschieden hatte ich mich noch nicht. Eigentlich war es mir auch egal, solange wir uns nur super verstehen werden und gute Partner würden.

Nachdem wir in der Pokémonschule angekommen waren, sah ich dass auch die übrigen die noch kein eigenes Pokémon hatten, über das Wochenende ihr erstes fangen durften. So stand ich nun ganz alleine da um Theorieaufgaben zu erledigen. Die anderen übten Alles praktisch zusammen mit ihren neuen Partnern. Auf ein Mal kam Nagori auf mich zu: „Och, wenn das nicht unsere kleine Yukiko ist. Naa, wo ist den dein erstes Pokémon? Du bekommst doch sonst immer alles was du möchtest von deinen reichen Eltern!“ spottete sie. Nagori hatte als erste von allen ein eigenes Pokémon, ein Schneppke, und beide waren total arrogant.
So hatte sie die ganze Aufmerksamkeit von allen Mitschülern, sogar von Kohaku, auf sich gezogen. Sie wurde von allen bewundert. Aus irgendeinem Grund meint sie aber mich immer schikanieren zu müssen.
„Ich hab noch keins“ flüsterte ich kleinlaut. „DU HAST NOCH KEINS?“ schrie sie ungläubig und ging in Gelächter auf. „Na dann wünsch ich dir mal viel Glück. Kleines!“
Also wirklich, klein bin ich nun auch wieder nicht.

Heute musste ich das erste Mal alleine nach Hause gehen, da die anderen alle mit ihren Pokémon länger blieben. Kurz nachdem ich zu Hause ankam fing ein heftiger Schneesturm an zu wüten. Ich kroch unter meine Bettdecke, da ich immer große Angst bekomme, wenn Schneestürme aufziehen. Mutter war früher zu Hause und legte sich zu mir.
„Mama, wann bekomm ich eigentlich mein erstes Pokémon“ fragte ich leise.
„Wenn die Zeit reif ist“ antwortete sie nur. „Und wann sehe ich wann die Zeit reif ist?“
„Das wirst du schon merken“.
Dann verließ meine Mutter das Zimmer und ich blickte in den Schneesturm hinaus.

Bewegte sich da nicht etwas? Ja, ganz eindeutig. Ein braunes Fellkneul ließ sich erschöpft auf unsere schneebedeckte Wiese fallen. Ich rannte sofort raus und erkannte, dass es ein Evoli war. Ohne zu zögern nahm ich es in die Arme und lief zum nächsten Pokémon-Center.
Außer Atem fragte ich Schwester Joy, ob sie mir helfen könnte.
Sie brachte das Evoli unverzüglich in den Behandlungsraum. Nach einer ¾ Stunde kam sie wieder zu mir und beruhigte mich ein wenig. „Dem Evoli geht es wieder besser, es muss sich nur noch ein wenig ausruhen. Aber sag mir, ist das dein Evoli?“ Ich verneinte. „Wo hast du es denn gefunden?“ fragte sie. „Auf unsere Wiese während des Schneesturmes.“ Schwester Joy schien allerdings überhaupt nicht überrascht, obwohl Evoli hier sehr selten anzutreffen sind.
„Weißt du, in den letzten Tagen ist eine Gruppe von Evoli gesehen worden. Dieses hier scheint ebenfalls aus dieser Gruppe zu stammen. Es ist allerdings noch sehr jung und konnte den Schneesturm wahrscheinlich nicht standhalten.“
Unerwartet wachte Evoli auf und sprang mit Elan auf meine Schulter.
„Da ist einer ja wieder schnell fit geworden. Es scheint dich zu mögen“ sagte Schwester Joy lächelnt. „So wie es aussieht, hast du nun auch einen Trainingspartner.“ Ich strahlte bis über beide Ohren und rannte mit Evoli auf meiner Schulter nach Hause.

Zu Hause angekommen begrüßte ich schnell meine Mutter, die natürlich sofort das Evoli sah, sich aber nur lächelnt umdrehte. Ich lief in mein Zimmer und Evoli setzte sich neben mich auf den Boden. „Wir brauchen einen Namen für dich.“ sagte ich entschlossen und Evoli gab nur ein zustimmendes “eevolii“ von sich. Ich überlegte fieberhaft und plötzlich fiel mir der passende Name ein: Mariko!
Zusammen legten wir uns ins Bett und schliefen beide sofort ein.

Am nächsten morgen weckte Mariko mich liebevoll und wir gingen gemeinsam zum Frühstück. Ich dachte eigentlich, dass Mutter oder Vater irgendetwas wegen ihr sagen würden, doch für sie schien es das normalste der Welt zu sein. Als ich nach dem Frühstück in den Flur ging um mich fertig zu machen, hörte ich wie Mutter und Vater in der Küche über mich redeten. Um sie besser verstehen zu können, lauschte ich heimlich an der Türe:
„Meinst du wirklich es ist schon Zeit für Yukiko die Verantwortung für ein eigenes Pokémon zu übernehmen?“ fragte Yamato, ihr Vater, seine Frau.
„Natürlich, darin besteht überhaupt kein Zweifel. Nicht der Trainer sucht sich das Pokémon aus, sondern das Pokémon den Trainer.“ antwortete sie.
„Aber sie hat es ja noch nicht mal mit einem Pokéball gefangen. Was ist wenn Mariko sie auf einmal verlassen sollte?“ fragte er bestürzt. „Das wird nicht der Fall sein, irgendwann wird sie bestimmt wie alle anderen Pokémon in einem Pokéball leben.“ erwiderte Sakura ihrem Mann.

Am nächsten morgen war ich die jenige, die durch die ganze Aufregung viel zu früh dran war.
Kohaku war noch nicht mal umgezogen als ich ankam, vergaß diese Tatsache aber völlig, als er mein Evoli sah. „Du hast ein Evoli? Wow, wie hast du das denn bekommen? Die sind doch total selten.“ lallte er ungläubig. Er zog sich schnell um und während wir zur Schule rannten erzählte ich ihm die Story.

Heute durfte ich endlich die ganzen Praktischen Übungen mitmachen. Plötzlich tauchte Nagori auf und musterte mich skeptisch.
-„Ist das dein Evoli?“ war ihre patzige Frage.
-„Ja sie ist mir gestern zugelaufen.“ antwortete ich stolz.
-„Und wieso ist sie dann bitte nicht in ihrem Pokéball?“
-„Weil sie keinen Pokéball hat.“
-„Waaas?! Wenn ein Pokémon nicht in einem Pokéball ist, darfst du es nicht dein Eigen nennen. Ich könnte sie mir jetzt theoretisch fangen.“ Erklärte sie triumphierend.
-„Ach. halt den Mund“, mischte sich Kohaku ein, „Komm Yukiko wir machen das Training weiter“ Es waren hauptsächlich Vertrauensübungen, die wir beide aber ohne Probleme meisterten.
Dennoch, als ich Mariko nach einer Woche fragte, ob sie nicht in einen Pokéball wolle, weigerte sie sich enorm und zitterte dabei am ganzen Körper.
„Ach, ist doch nicht schlimm. Wie es aussieht hast du keine guten Erfahrungen mit Pokébällen gemacht.“ munterte ich sie auf. „Weißt du was? Wie wäre es wenn wir an einem Pokémon-Wettbewerbe teilnehmen? Ich wette wir zwei wären ein super Team.“ Bot ich Mariko an. „eevolii!“ Damit war es beschlossen, Mariko und ich würden an dem Wettbewerb in Blizzach teilnehmen. Es war leider schon zu spät um noch zu trainieren und so rannten wir nach Hause wo Vater schon auf uns wartete.

„Papi? Mariko und ich möchten gerne an dem Wettbewerb, der hier stattfindet teilnehmen. Das ist doch kein Problem, oder?“ fragte ich Paps schnell.
„Ääh, da musst du deine Mutter fragen Schatz“, gab er nur verwirrt von sich.
„In Ordnung dann ist das ja geritzt“ antwortete ich fröhlich. Mutter war damals nämlich selber eine berühmte Pokémon-Koordinatorin. Man nannte sie nur „Super-Sakura“. Den Namen finde ich bis heute noch total witzig, er hört sich an wie “Superman“. Mit ihrem Snibunna hatte sie sogar schon das “Große Festival“ gewonnen. Sie ist mein großes Vorbild.
„Wir werden dann wohl erst morgen etwas trainieren können. Außerdem müssen wir uns unbedingt Sticker besorgen, am besten welche die auch zu deinem Typ passen. Naja wir werden eh erst teilnehmen können, wenn du in einem Pokéball leben kannst, aber das drängt ja nicht.“ wies ich Mariko hin. „Lass uns mal deine Attacken durchgehen, damit wir einen besseren Überblick für die Organisation bekommen. Also deine Attacken sind: -Tackle, -Sandwirbel, -Ruckzuckhieb, und - Biss.
Daraus lässt sich bestimmt eine gute Strategie entwickeln.“ wisperte ich Mariko, welche schon halb eingeschlafen war, ins Ohr. „Vielleicht lernst du ja auch noch eine weitere Attacke.“ spornte ich sie an.

Am nächsten morgen standen wir schon ganz früh auf um endlich mit dem Training anzufangen, obwohl es wieder Wochenende war. Gestern Abend hatte ich Kohaku noch bescheid gesagt, dass wir heute loslegen wollten und ob er nicht auch kommen wolle. Natürlich ließ er sich das nicht zweimal sagen. Sofort rannten wir zum Stärkeufer um endlich gegen unsere ersten wilden Pokémon zu kämpfen. Natürlich mussten wir vorsichtig sein und so durften wir nie beide gleichzeitig kämpfen. Auf ein Mal tauchte ein wildes Sniebel vor mir auf. Es sah sehr kampflustig aus, deshalb verdeutlichte ich Mariko, dass das unser erster gemeinsamer Kampf werden würde. Das Sniebel kam mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit auf Evoli zu. Es musste sich ganz klar um Ruckzuckhieb handeln.
„Evoli, Ruckzuckhieb“ schrie ich so laut und deutlich wie ich konnte. Ich war verblüfft wie schnell Mariko diese Attacke wieder drauf hatte, wenn man bedenkt, dass sie vor einer Woche noch bei Schwester Joy um ihr Leben gekämpft hatte. „Spitze, und jetzt Biss-Attacke“ Sie spurtete los und traf einen Volltreffer. Das gerissene Sniebel hatte keine Chance mehr und floh. „Jaaaaaaa, supeeer!“ rief ich Mariko zu, woraufhin sie gut gelaunt wieder ihren Stammplatz auf meiner Schulter einnahm.
„Das war ja total irre“, staunte Kohaku, „als hättet ihr nie etwas anderes gemacht“.
„Danke, Kohaku. Es war echt super aufregend.“

Plötzlich griff ein wildes Zubat Kohaku von hinten mit Superschall an. Er rief sofort Takeru aus seinem Pokéball. Er wehrte den Superschall mit Weißnebel ab, da der Superschall in dem Nebel verloren ging. „Super“, feuerte Kohaku es an. „Jetzt Rasierblatt und danach sofort Eissturm“, schrie mein Freund seinem Pokémon zu. Nun floh auch das Zubat und wir waren beide mächtig stolz auf uns. Wir trainierten noch den ganzen Morgen und den ganzen Mittag.
Am Ende hatten wir viele neue Attacken von anderen Pokémon kennen gelernt, zum Beispiel Finte von Sniebel oder Erstauner von Zubat. Man merkte auch sehr stark, dass diese kleinen Kampfeinheiten Takeru und Mariko sehr gut getan hatten. Wir gingen beide zu Kohakus Haus und aßen dort zu Abend. Das war ein kleines Ritual von uns, da ich so gut wie jeden Samstag bei Kohaku schlief.

Da nun alle in der Pokémonschule eine Woche lang mit ihren Pokémon zusammen gelernt hatten, war es heute endlich soweit. Wir bekamen unseren “Abschluss“, falls wir eine Prüfung bestehen sollten. Hierzu wurden wir auf Route 217 geführt. Jeder musste mit seinem Pokémon ein wildes Pokémon besiegen. Dann wären wir aus der Schule entlassen und könnten unsere eigenen Wege gehen. Als erstes wurde Nagori ausgewählt. Sie musste gegen ein Shnebedeck kämpfen. Doch mit nur einer Kopfnuss hatte sie es geschlagen und ihr Prüfung bestanden. Kohaku musste gegen ein Sniebel kämpfen. In dem Kampf ging es wirklich zur Sache, die zwei haben bestimmt eine halbe Stunde lang gekämpft. Als letztes war ich dran und ich musste ebenfalls gegen ein Shnebedeck kämpfen. Auch Mariko hatte es mit nur einer Attacke besiegt, nämlich Biss. Doch zu unser aller Überraschung fing Mariko auf einmal zu leuchten an. Als das Licht erloschen war, hatte sich meine Mariko in ein Glaziola weiterentwickelt.

Sie stand nun in ihrer ganzen Pracht vor mir und schien auf irgendetwas zu warten. Auf einmal verstand ich es: „Soll das heißen du möchtest von mir gefangen werden?“ fragte ich ungläubig. Als antwort kam nur ein elegantes: „glaaazioolaa!“.
Grade als ich meinen Pokéball werfen wollte, sah ich wie Nagori ebenfalls einen Pokéball warf. Zwei Pokébälle flogen nun also auf Mariko zu und sie wurde tatsächlich von einem gefangen. Verzweifelt blickte ich um mich und sah Nagori zufrieden lächeln.
Sie ging ebenfalls auf die zwei Pokébälle zu. Als wir dort waren sagte sich höhnisch: „Na in welchem Pokéball ist dein geliebtes Glaziola? Weißt du, ich wollte schon immer eins besitzen. Wähle einen Pokéball, wenn es dein Glaziola ist, hast du Glück gehabt. Andernfalls gehört es ab heute mir.“ Alle aus unserer Klasse sahen geschockt zu. Mutlos sah ich auf die beiden Pokébälle. Woher sollte ich wissen in welchem Mariko war. Da nahm ich beide Bälle in die Hand und rief sie aus dem Ball. So konnte ich herausfinden in welchem sie steckte und mir den richtigen Pokéball nehmen. Nagori sah wütend zu und rauschte mit einem „Pffff“ davon. Immer noch leicht geschockt umarmte ich Glaziola glücklich.

Kohaku und ich gingen heute das letzte Mal von der „Pokémonschule für zukünftige Pokémontrainer“ nach Hause. Als wir am Hafen vorbeigingen, erkannten wir, dass Markt war und wir schlenderten gemütlich an den Buden vorbei. Plötzlich sah ich einen Stand mit Stickern. Begeistert lief ich auf ihn zu und überlegte welche ich für Marikos und meinen ersten Wettbewerb aussuchen sollte. Es gab eine so riesige Auswahl, zum Beispiel weißer Rauch, schwarzer Rauch, Herzen, Sterne, Blasen, Blüten, Noten und Konfetti. Letztendlich entschied ich mich für weißen Rauch und die Herzen. Dazu kaufte ich natürlich noch eine Ballkapsel. Ich befestigte die Sticker an der Kapsel und legte den Pokéball von Mariko hinein. Ich wollte direkt ausprobieren, wie es aussah. „Mariko, Scheinwerfer!“ rief ich und Mariko kam mit einer galanten Drehung aus ihrem Ball. Der Rauch und die Herzen ließen sie noch schöner Aussehen, als sie ohnehin schon war. Auch Kohaku war begeistert. „So habt ihr bestimmt eine Chance den Wettbewerb demnächst zu gewinnen.“

Wegen dem Wettbewerb war ich echt schon ziemlich nervös. Ich musste unbedingt noch mit Mariko trainieren, immerhin hatte sie sich weiterentwickelt und das musste ja ein Vorteil für uns sein. Wieder ein Mal trainierten wir am Stärkeufer. Ein Maschock hatte sich uns in den Weg gestellt. Er griff Mariko mit einem Kreuzhieb ein. Er wirbelte so viel Staub auf, dass ich nichts mehr sehen konnte. Als es sich wieder beruhigt hatte und ich alles wieder normal beobachten konnte, war Mariko verschwunden. Total entsetzt stand ich nun da, als sie plötzlich aus dem Boden unter Maschock zum Vorschein kam und in mit Wucht in die Luft warf. Sie hatte gewonnen. Sprachlos wurde mir klar, dass sich Mariko die Attacke Schaufler beigebracht hatte. Die passte wunderbar in unser Wettbewerbskonzept. Ich ließ Mariko einige Löcher in den Boden schaufeln, wobei ich darauf achten musste, dass alle Tunnel in der Erde in einem bestimmten Winkel zueinander standen. Nachdem sie das geschafft hatte, entfachte sie im Inneren dieser Tunnel einen Sandsturm, sodass er auf der Oberfläche wie ein Geflecht aus Gold aussah. Den Sandsturm zu entfachen war auch nicht das Problem, sonder das richtige Schaufeln, daher ließ ich sie diesen Vorgang immer und immer wieder wiederholen.
Wir trainierten noch ein Weilchen, als eine Gruppe von drei Leuten an uns vorbeikam. In dieser Gruppe war auch ein Trainer mit einem Pikachu, der sich als Ash vorstellte. Des Weiteren war auch eine Pokémon-Koordinatorin unter ihnen. Sie hieß Lucia. Was mich aber am meisten beeindruckte war die Tatsache, dass sich sogar ein Pokémonzüchter namens Rocko zu ihnen gesellt hatte. Sie hatten mich wohl eine Weile trainieren sehen, da Lucia mich sehr für meine Vorstellung lobte. Sie erzählte mir ebenso, dass sie an dem Wettbewerb von Blizzach leider nicht teilnehmen würde, da sie sich und ihren Pokémon einmal ein Päuschen gönnen wollte.

Ash und Lucia boten mir an, dass sie mir einen Showkampf zeigten, der auch immer in der zweiten Runde eines Pokémonwettbewerbes stattfindet. Ash rief sein Pikachu und Lucia ihr Plinfa. Schon wie Plinfa aus seinem Pokéball kam war beachtlich. Auf seiner Ballkapsel war der Sticker mit den Sternen angebracht. So konnte es auf einem Stern sitzend aus dem Ball erscheinen. Ash legte direkt mit einem Donnerblitz los, dem Lucia aber geschickt auswich. Sie konterte mit Whirlpool. Pikachu war nun umzingelt. Lucia fackelte nicht lange und ließ Plinfa in Kombination mit Whirlpool einen Schnabelangriff starten und landete einen Volltreffer. Man merkte sofort, dass sie eine sehr gute Pokémon-Koordinatorin war.
Nach dem ersten Schock riss Pikachu sich wieder zusammen Ash befahl ihm mit Donner anzugreifen. Plinfa wurde hart getroffen stand aber ebenfalls wieder auf.
„Plinfa, Blubbstrahl!“ rief Lucia ihrem Pokémon zu.
„Pikachu, Eisenschweif!“
Der Eisenschweif von Pikachu war Wahnsinn. Er neutralisierte den Blubbstrahl von Plinfa und traf es auch noch mit voller Wucht. Plinfa hatte keine Chance mehr.
„Was für eine super Attacke!“ rief ich begeistert. „Meinst du Glaziola könnte sie auch lernen?“ fragte ich Ash. „Kein Problem ich helfe dir.“ antwortete er.

Mariko Eisenschweif beizubringen war eine ganz schöne Knochenarbeit. Sie musste lernen ihre Energie auf ihren Schweif zu konzentrieren. Damit hatte sie am Anfang sehr große Probleme, aber nach ein paar Tagen intensiven Trainings mit Ash, Pikachu und mir gelang ihr dieser Vorgang ohne große Schwierigkeiten. „So, jetzt musst du lernen den Eisenschweif kontrollieren zu können, d.h. wir müssen deine Treffsicherheit verbessern. Wie wäre es wenn du versuchst den Baum dort drüben zu treffen?“ gab Ash vor. Ohne zu zögern setzte Mariko Eisenschweif ein, verfehlte jedoch das Ziel. Sie versuchte es ein zweites Mal wobei sie nun den Baum schon streifte. So kam sie mit jedem neuen Versuch der Mitte des Baumes immer näher. Auf einmal sprang mitten im Training ein wildes Meditalis auf uns zu. Ash zögerte keine Sekunde und befahl Pikachu einen Donnerblitz. „Jetzt ihr, Yukiko. Lass Glaziola Eisenschweif einsetzen um zu sehen, ob sie auch im Kampf unter Zeitdruck und mit einem sich bewegendem Ziel die Attacke perfekt einsetzten kann.“ schrie Ash.
„Mariko, Eisenschweif!“ Sie spurtete los und konzentrierte sich auf ihre Energie. Dann nahm sie das Ziel ins Visier und landete einen Volltreffer. Ja, sie beherrschte diese Attacke.

Die Vorbereitungen für den Pokémon-Wettbewerb waren im vollen Gange. Natürlich hatte ich meiner Mutter auch schon bescheid gesagt, die genauso wie ich Feuer und Flamme war.
Sie hatte mir nochmal viele nützliche Tipps gegeben, beispielsweise, dass ich mein Pokémon und nicht seine Attacken in den Vordergrund stellen muss und natürlich, dass ich mich vor meinem Auftritt beruhigen soll, damit die Nervosität nicht auf meinen Partner übertragen wird. Doch das Tollste war, dass meine Mutter mir ein wunderschönes, hellblaues Kleid schenkte, da man in Sinnoh bei Wettbewerben immer schick angezogen sein muss.

Sie und Kohaku gingen mit mir zusammen zum Austragungsort, einer Arena mit riesigen Zuschauerrängen. Ich meldete mich an und wir wurden in den Warteraum geschickt. Dort gab es auch einen Fernseher, indem man seine Mitstreiter und ihre Aufführungen beobachten konnte. Nach einer halben Stunde Wartezeit ging es los. Der erste Teilnehmer wurde auf die Bühne gerufen. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, es war Nagori. Doch sie rief nicht ihr Schneppke, sondern die weiterentwickelte Form Frosdedje. Sie sahen beide wirklich großartig aus. Nagori hatte ein rotes Samtkleid an und Frosdedje funkelte in allen Farben.
Sie setzen Doppelteam ein, sodass ein Kreis entstand, sowie Eissturm. So bündelte sich der Eissturm in einem Knotenpunkt, der ebenfalls leuchtete. Die Jury war sich einig, dass diese Vorstellung beeindruckend war. Ich sah mir noch ein paar weitere Mitstreiter an, als ich plötzlich aufgerufen wurde. Ich schritt auf die Wettbewerbsfläche und wurde überwältigt. So viele Zuschauer und alle blickten auf mich. Doch ich riss mich zusammen, da ich meine Nervosität nicht auf Mariko übertragen wollte. „Mariko, Scheinwerfer!“ rief ich sie aus ihrem Pokéball. Auf einem riesigen Herzen und umgeben von Rauch sprang Mariko mit einem Salto auf die Wettbewerbsfläche. „Besser als in den Proben!“ dachte ich begeistert. Meine Aufregung hatte sich in Luft aufgelöst. „Mariko, Schaufler!“ rief ich ihr zu. Sie verschwand in der Erde und buddelte was das Zeug hielt. Als sie alle Löcher fertig geschaufelt hatte, setzte sie innerhalb dieser Löcher Sandsturm ein. Das Geflecht, welches überhalb der Erde zu sehen war, sah einfach nur großartig aus. „Mariko, spring in das Geflecht, erhalte den Sandsturm aber aufrecht!“ rief ich ihr zu. Durch den Sprung und den Sandwirbel konnte Glaziola innerhalb dieses Geflechtes fliegen, was Mariko superdeutlich in den Vordergrund brachte. „Und jetzt beende es mit einem Eisenschweif!“ Der Eisenschweif glitt durch den Sandsturm und setze allem ein Ende. Mariko hätte es nicht besser machen können. Die Jury war begeistert und gab uns sehr viel Lob. Glücklich gingen wir wieder in den Warteraum, wo uns meine Mutter und Kohaku uns schon erwarteten.

„Was für eine super Show!“ staunte Kohaku und auch Mutter schien zufrieden. Als alle Teilnehmer die erste Runde beendet hatten, wertete die Jury jeden einzelnen Auftritt durch.
Endlich wurden die Ergebnisse preisgegeben. Acht Teilnehmer sollten in die zweite Runde gelangen. Als erstes wurde Nagori für die zweite Runde ausgewählt, danach folgten noch fünf weitere Teilnehmer, darunter auch eine Jesselina. Ich zitterte am ganzen Körper. „Bitte ich, bitte ich!“ bat ich. Als plötzlich auch mein Bild erschien. Ich sprang auf und konnte mein Glück gar nicht fassen. Der Computer loste bereits die Paarungen aus. Ich musste als erstes gegen diese Jesselina kämpfen.

Unser Kampf dauerte relativ lange. Man hatte auch sofort gemerkt, dass sie bereits an Wettbewerben teilgenommen hatte. Ich war verzweifelt, was sollte ich nur tun. Plötzlich sah ich Lucia, Ash und Rocko im Publikum sitzen und bekam wieder Mut. „Mariko, Schaufler“. Vipitis von Jesselina hatte keine Chance mehr. Es war so verwirrt, dass Mariko auf einmal verschwunden war, dass es den Angriff nicht mehr abwehren konnte. Ich hatte gewonnen. Die Zuschauer jubelten. Ab diesem Zeitpunkt war ich mir zu 100% sicher, dass ich Pokémon-Koordinatorin werden wollte.

In der zweiten Runde mussten wir gegen einen Lee kämpfen. Er besaß ein Staraptor, welches wir aber sehr schnell und ohne große Mühe besiegen konnten, da Marikos Attacken sehr effektiv waren. Es gab eine kurze Verschnaufpause, in der ich erstmals realisierte, dass ich im Finale stand. Bis jetzt hatte ich mich so auf die Kämpfe konzentriert, dass ich meine Gegner gar nicht beachtet hatte. Als ich nun sah gegen wen ich kämpfen musste stockte mir kurz der Atem. Es war: Nagori.

Nun standen wir uns also gegenüber. Erst jetzt viel mir auf, dass wir noch nie gegeneinander gekämpft hatten. Ich sah ins Publikum und erblickte Ash, Lucia, Rocko, Kohaku, Mutter und zu meiner Überraschung auch Vater. Er sollte heute eigentlich länger arbeiten. Umso mehr freute ich mich, dass er da war und entschloss, dass ich alles versuchen würde um Nagori zu schlagen. Ich erspähte Nagoris Gesicht, welches mich skeptisch beäugelte. Mir war klar, dass sie nie damit gerechnet hätte mir im Finale gegenüber zu stehen. Plötzlich ertönte das Signal zum Start, woraufhin sie Frosdedje sofort befahl einen Eissturm loszulassen.
„Mariko, kontere mit einem Sandsturm!“ platze es aus mir heraus. Die beiden Stürme verbündeten sich und wurden zu einem gewaltigen Sturm, der sich aber dadurch, dass beide Pokémon ihn kontrollieren wollten auflöste und alles mit einem schönen Beigeton bestäubte. Sofort ratterten massig Punkte von Nagoris Konto, woraufhin sie purpurrot im Gesicht anlief.
„Mariko, Schaufler!“ befahl ich. Doch Nagori war nicht im Geringsten Überrascht, sie hatte diese Attacke schließlich schon öfters bei Mariko gesehen. „Frosdedje, verhalte dich ruhig und versuche Glaziola im Boden zu erspüren. Setze dann Konfusstrahl ich den Tunneleingang ein, um es zu verwirren.“ Frosdedje tat wie geheißen und erwischte Mariko. Sie kam am anderen Ende des Kampffeldes heraus und griff die Luft an.

„Mariko, reiß dich bitte zusammen. Wir haben so hart trainiert, du lässt dich doch wohl nicht von so einem kleinen Konfusstrahl aufhalten“ versuchte ich sie ermunternd aus der Verwirrung zu befreien. „Frosdedje, Pulverschnee.“ Was sollte diese Attacke fragte ich mich, sie kann doch nicht ernsthaft denken, dass sie Mariko damit großen Schaden verursachen kann. Doch meine Punkte schwanden, da diese Attacke Frosdedje super in den Vordergrund katapultierten. Nun war Punktegleichstand und die Zeit war auch beinah vorbei. Ich musste mir etwas einfallen lassen. Ein Glück war Mariko durch Pulverschnee nicht mehr verwirrt und hatte so wieder die Kontrolle über sich selber. „Frosdedje, wir bringen es nun zu Ende, Eissturm!“ befahl Nagori. Auf einmal fiel mir der Trainingskampf von Lucia und Ash ein. „Mariko, Eisenschweif.“ rief ich schnell. Sie sprang in die Luft und durchschnitt den Eissturm locker mit ihrer Attacke. Genau wie bei dem Kampf zwischen Ash und Lucia brachen die kleinen Eiskristalle aus dem Eissturm, nachdem Mariko sie zerkleinert hatte, hinter ihr das Licht und alles funkelte. Zudem landete sie noch einen Volltreffer und Nagori erlitt ein Doppel-KO durch Verlust aller Punkte und die Unfähigkeit zu kämpfen von Frosdedje.

Ich hatte gewonnen und konnte es nicht glauben. Mir wurde das “Band von Blizzach“ übergeben, welches wunderschön in Hell- und Dunkelblau leuchtete, und alle beglückwünschten mich. Sogar Ash, Lucia und Rocko. Natürlich erwähnten Ash und Lucia meine Finalattacke Eisenschweif und waren begeistert, dass ich Elemente aus ihrem Kampf mit in meinen eingebaut hatte. Als Nagori davon stampfte konnte ich ihr saures Gesicht sehen und eine gewisse Genugtuung überkam mich. Nun nach dem Gewinn des Bandes erlaubten mir meine Eltern mit Kohaku durch Sinnoh zu ziehen, wo ich hoffentlich neue Trainer kennen lerne, Freunde und neue Partner finde, eine superspaßige Zeit haben werde und viele viele Bänder gewinne werde, damit ich mir meinen Wunsch erfüllen kann am “Großen Festival“ teilzunehmen und es zu gewinnen! : )

Ende